"Wie meine Hoffnung überlebt hat"

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"Wie meine Hoffnung überlebt hat"

Ausstellung zu Flucht und Vertreibung unter großer Beteiligung im Thomaszentrum eröffnet

Ausstellung zu Flucht und Vertreibung im Thomaszentrum in Querenburg. Foto: Wanda Korfanty

 

„Das ist genau meine Geschichte,“ erklärt Wesal I. beim Betrachten der Ausstellung „Wie meine Hoffnung überlebt hat - Frauengeschichten von Flucht und Vertreibung“. Wesal I. ist im Alter von 76 Jahren aus Damaskus über’s Mittelmeer geflohen, heute lebt sie in Dortmund.


„Meine Kinder haben sich nie für meine Fluchtgeschichte interessiert, jetzt sind sie hier und lesen, was ich erlebt habe,“ sagt Erika S., die als sechsjährige aus Ostpreußen geflohen ist, drei Jahre unter russischer Besatzung lebte und bei ihrer Ankunft in Bochum fast nur russisch sprach.

Beide Frauen haben an einem Projekt der evangelischen Erwachsenenbildung Bochum teilgenommen, das vom Frauenreferat des Kirchenkreises organisiert und jetzt unter großer Beteiligung eröffnet wurde.

Elf Frauen verschiedener Generationen, Nationalitäten und kultureller oder religiöser Herkunft, die in ihrem Leben flüchten mussten, haben dazu ihre Geschichte erzählt: Christinnen und Musliminnen -  Syrerinnen, eine Bosnierin, eine Kongolesin, eine Togolesin und deutsche Frauen, die als Mädchen geflohen sind. Die Ausstellung erzählt nun ihre Geschichten.

„Wir haben bewusst Frauen angesprochen, ihre Geschichten zu erzählen,“ erklärt Pfarrerin Eva-Maria Ranft vom Frauenreferat.  „Zum einen, weil in der öffentlichen Wahrnehmung meistens Männer im Vordergrund stehen. Zum anderen, weil Frauen auf der Flucht besonderen Belastungen ausgesetzt sind. Sie sind verantwortlich für Kinder, sie sind schwanger, sie sind immer wieder sexueller Gewalt ausgesetzt und sie leiden besonders unter mangelhaften hygienischen Verhältnissen und fehlender Privatsphäre in den Unterkünften.“

„Ich habe als Flüchtlingskind aus Ostpreußen im Ruhrgebiet viel Ablehnung und Ausgrenzung erfahren,“ erzählt Edelgard W., die sich an bestimmte Momente der Flucht noch erinnern kann, obwohl sie erst zwei Jahre alt war. „Ich möchte nicht, dass Menschen so etwas durch mich erleben müssen.“ Eman A., die aus Syrien geflohen ist, hat sich vor allem deshalb zur Teilnahme an dem Projekt entschlossen, weil auch alte deutsche Frauen ihre Fluchtgeschichte erzählt haben. „Sie haben damals dasselbe durchgemacht, wie wir heute. Das wollte ich betonen,“ erklärt sie.

Darin liegt genau das Ziel des Projektes, es will Begegnung und Verständnis eröffnen statt Konkurrenz, Solidarität statt Abgrenzung. „Wie meine Hoffnung überlebt hat – Frauengeschichten von Flucht und Vertreibung“ – Die Ausstellung fragt auch nach den Kraftquellen, die den Frauen geholfen haben, mit den dramatischen Erfahrungen umzugehen. Manche berichten von der Kraft ihres Glaubens, andere von Musik und Tanz. Alle aber berichten davon, dass ihnen andere Menschen auf der Flucht geholfen haben.

Die Ausstellung ist als Wanderausstellung geplant und soll im nächsten Jahr an verschiedenen Orten gezeigt werden. Pfarrerin Ranft: „Wenn Sie Interesse haben, die Ausstellung in ihren Räumlichkeiten zu zeigen, melden Sie sich bei uns per E-Mail: frauenreferat@web.de, oder per Telefon unter: 0 234 / 35 40 71.                                                                                                                                                                                                                           KK


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