Standing Ovations zum Abschied

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Standing Ovations zum Abschied

Pfarrer Volker Rottmann geht nach 36 Dienstjahren in den Ruhestand

Zum Abschied gab es Standing Ovations: Als Superintendent Gerald Hagmann die Gemeinde aufforderte, ihren Dank an Pfarrer Volker Rottmann mit einem Applaus auszudrücken, ließ diese sich nicht lange bitten: Im Nu waren die Besucherinnen und Besucher in der vollbesetzten Johanneskirche auf den Beinen und applaudierten langanhaltend für den Pfarrer, der 36 Jahre lang in ihrem Stadtteil tätig war.

Für seine Predigt hatte Volker Rottmann einen Bibeltext ausgesucht, der auch schon in seinem Einführungsgottesdienst im März 1987 – ebenfalls in der Johanneskirche – als Motto diente: „Nach dem Erdbeben kam ein Feuer – aber Gott war nicht im Feuer. Nach dem Feuer kam ein stilles, sanftes Wehen“ (1. Könige 19, 12). Und genau wie damals begann er die Predigt auch jetzt mit Seifenblasen. Damals, so erzählt er, wollte er der Kirche mit den Seifenblasen symbolisch Leben und Veränderung einhauchen. „Den Weg des Aufbruchs sind wir gemeinsam gegangen. Viele waren ermutigt, berührt, neugierig. Durch die Menschen, die sich hier eingebracht haben, wurde die Kirche lebendig.“

Der Prophet Elia aus dem Predigttext habe ihn in seinem Dienst stets begleitet. „Ihn beschäftigen viele Fragen, er ist überfordert und er geht hinaus in die Wüste, in die Besinnung, in eine Auszeit.“ Er fühlt sich berührt, er begegnet Gott in der Stille und er bekommt neue Kräfte. „Manchmal wünschen wir uns das auch.“ Das Leben entwickele sich in den kleinen und leisen Tönen und auch dann, wenn scheinbar nichts passiere, so Volker Rottmann. „Genau diese Dimension habe ich und haben viele andere Menschen hier erlebt: Von Gott, vom Leben berührt zu werden. Durch den Einsatz so vieler Menschen haben sich hier Dinge entwickelt.“

Auch Superintendent Gerald Hagmann warf in seiner Ansprache einen Blick zurück auf die Zeit des „mit einigem Abstand dienstältesten Pfarrers in unserem Kirchenkreis“. Volker Rottmann kennzeichne der Blick und die Förderung der Arbeit vor Ort im eigenen Blick und der gleichzeitige Blick über den Tellerrand in die Nachbarbezirke, in den Kirchenkreis, in die weltweite Ökumene ebenso wie über den nicht-kirchlichen Tellerrand in den Sozialraum, zu Kooperationspartnern und vor allem: zu den Menschen.

Ein echter Teamplayer sei Volker Rottmann, der mit verschiedenen Teams so vieles aufgebaut habe: Ein buntes, seelsorgliches, spirituelles und soziales Gemeindeleben an der lebendigen Johanneskirche, die Stadtteilarbeit und den Stadtteilladen. Manche Familien habe er über Generationen hinweg begleitet. „Alle kennen Volker Rottmann – und schätzen Volker Rottmann. Du warst für alle da, du warst den Menschen ganz nahe und hast viele Menschen geprägt. Mit deiner charmanten und tiefsinnig humorvollen Art. Mit deinem visionären Blick und mit deiner seelsorglichen Zugewandtheit.“

Nach dem Gottesdienst und persönlichen Grußworten von Pfarrer i.R. Hartmut Grajetzky, der Volker Rottmann konfimierte, Pfarrerin Dr. Kerstin Schiffner, die ihr Vikariat bei Volker Rottmann an der Johanneskirche absolvierte, und Landtagspräsidentin a.D. Carina Gödecke war bei einer Stärkung vom „Grubenwagen“ auf dem Hof vor der Johanneskirche noch Gelegenheit für persönliche Worte, Dank und Verabschiedung.

Pfarrerin Diana Klöpper und Superintendent Gerald Hagmann gestalteten mit Pfarrer Volker Rottmann (mitte) den Gottesdienst zu seiner Verabschiedung. Foto: Heinz-Günter Spichartz

Im Anschluss an den Gottesdienst lud Pfarrer Volker Rottmann die Gäste zum Empfang im Hof der Johanneskirche ein. Foto: Kirchenkreis

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