Kontakt halten trotz Besuchsverbot in Kinderheimen

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Kontakt halten trotz Besuchsverbot in Kinderheimen

Evangelische Stiftung Overdyck führt kurzfristig Videotelefonie in den Kinderwohngruppen ein

Die Möglichkeit der Videotelefonie kommt bei Eltern und Kindern gut an. Foto: Diakonie

Die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus erfordern es zurzeit, Sozialkontakte auch in Kinder- und Jugendheimen soweit wie möglich zu reduzieren. Wie lassen sich unter diesen Bedingungen Besuchskontakte in den Kindergruppen der Evangelischen Stiftung Overdyck aufrecht halten? Diese Frage hat die Verantwortlichen der Stiftung in den vergangenen Wochen sehr beschäftigt. Ihre Antwort: Videotelefonie.


„Da wir es unerlässlich finden, dass Eltern und ihre Kinder in Kontakt bleiben können, haben wir kurzfristig die Möglichkeit der Videotelefonie in den Kindergruppen installiert“, erklärt Carola Wehrle, Bereichsleiterin für die Kinderwohngruppen.

Darüber hinaus haben Eltern jetzt die Möglichkeit, ihre Kinder im Rahmen eines Kontaktes außer Haus zu sehen, zum Beispiel bei gemeinsamen Spaziergängen.

In welcher Form und Häufigkeit ein Videotelefonat für die verschiedenen Altersgruppen sinnvoll ist, darüber haben sich die Mitarbeitenden Gedanken gemacht. Und auch über die Frage, wie Mitarbeitende die Gespräche begleiten und die Familien unterstützen können. Inzwischen liegen erste Erfahrungen vor – und die sind durchweg positiv, betont Wehrle.

In den Gruppen mit Kleinkindern werden die Gespräche von den Mitarbeitenden begleitet. Wenn die Familien dies als hilfreich erleben, können die Mitarbeitenden moderierend unterstützen.

Wehrle nennt als Beispiel ein Gespräch mit einem zweijährigen Jungen. Auf der anderen Seites des Bildschirms saßen neben der Kindsmutter noch Oma, Opa, zwei Tanten und ein Hund. „Obwohl es aufgrund des Alters natürlich noch nicht möglich war, dass der Junge ein richtiges Gespräch führt, hat er sich sehr gefreut, alle zu sehen“, sagt die Bereichsleiterin. Mit etwas Hilfestellung seitens der Mitarbeitenden habe das Gespräch gut funktioniert.

So erzählte der Junge, was er zu Mittag gegessen habe, dass er draußen mit dem Bobbycar gefahren sei, und dass er später noch baden gehe. Der Anruf habe ungefähr acht Minuten gedauert, was für den Zweijährigen völlig ausreichend war. Auch die Familie sei froh gewesen, ihr Kind zu sehen.

Ein vierjähriges Mädchen benötigte bei einem Gespräch mit seinem Vater und dessen Partnerin schon deutlich weniger Unterstützung, berichtet Wehrle. Die Vierjährige habe ihrem Vater einiges von ihrem Tag erzählt. Der Vater hatte etwas für die Baby-Born-Puppe gekauft, das er vor die Kamera halten konnte. Er versprach, das Geschenk mit der Post zu schicken, was das Mädchen sehr gefreut habe.

In den Gruppen für Kinder von sechs bis zwölf Jahren wird die Videotelefonie intensiv genutzt. So sprechen die Kinder häufig 30 bis 45 Minuten mit ihren Eltern und freuen sich sehr, diese dabei auch sehen zu können. Diese Telefonate müssen in der Regel nicht unterstützt werden. Nachhilfe oder die Gesprächstherapie von zwei Kindern können über dieses Medium ebenfalls durchgeführt werden.

„Wir sind froh, diese Möglichkeit anbieten zu können und haben den Eindruck, dass dies sowohl für die Eltern als auch für die Kinder eine gute Hilfe ist, diese schwere Zeit zu überbrücken“, sagt Carola Wehrle. Bereichsleiter Stefan Wutzke ergänzt: „Wir lassen niemanden allein. Wir achten darauf, dass Kinder und Eltern zu ihrem Recht auf Kontakt kommen.“ KK

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