Kirchenkonzerte erklingen online

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Kirchenkonzerte erklingen online

Organistin Hannelore Heinsen und Rainer Scheibe (Trompete) spielen künftig monatlich kleine Konzerte im Internet

Im „Studio“: Kantorin Hannelore Heinsen (Ev. Christus-Kirchengemeinde Dortmund) und Trompeter Rainer Scheibe spielen in der Bartholomäuskirche (Lütgendortmund) Stücke ein. Foto: Fritz-Wicho Herrmann Kümper

Freude bereiten, Trost geben und gleichzeitig Ruhe ausstrahlen: Diese Ziele setzten sich Kantorin Hannelore Heinsen (Ev. Christus-Kirchengemeinde Dortmund) und Trompeter Rainer Scheibe aus der Evangelischen Kirchengemeinde Bochum, als sie am 29. März 2020 die erste gemeinsame sonntägliche Kirchenmusik online auf den Webseiten ihrer Gemeinden veröffentlichten. Die meisten Kirchen waren da – so wie heute – für den Sonntagsgottesdienst pandemiebedingt geschlossen. Woche für Woche kamen weitere Stücke hinzu, die pünktlich an jedem Sonntagmorgen ihre interessierten Hörer fanden.

Inzwischen jährt sich ihr Zusammenspiel für die beiden Kirchengemeinden und darüber hinaus. „Wir sind nun mit der Musik für ein Kirchenjahr so gut wie durch. Wer möchte, kann sich die Stücke auf den Gemeindeseiten gerne weiterhin anhören“, erklärt deshalb Rainer Scheibe. „Die jeweiligen Liedbearbeitungen, die wir am besten fanden, stehen dort“, ergänzt Hannelore Heinsen.

Zeit, etwas Neues zu wagen. Zukünftig werden sich die beiden Musiker auf kleine Konzerte verlegen. „Diese spielen wir dann nicht mehr jede Woche ein, sondern etwa einmal im Monat“, betont Scheibe. Start ist zu Ostern. Zu Gehör kommt ein Trompetenkonzert des Barockmusikers und -Komponisten Tomaso Giovanni Albinoni. „An Karfreitag spielen wir zuerst den zweiten Satz. An Ostersamstag folgt der erste Satz und der dritte am Sonntag“, berichtet A-Organistin Heinsen. Die Erklärung dafür, warum die Musiker mit dem zweiten Satz beginnen, schiebt sie nach: „Dieser Satz hat eine tragende Grundstimmung und ist deshalb besser für einen solchen stillen Feiertag geeignet.“

Mit dem Angebotswechsel geht ein Rückblick auf das letzte Jahr einher. „Es war eine tolle Erfahrung. Deshalb haben wir uns gerne Woche für Woche zusammengefunden für neue Stücke passend zu den jeweiligen Sonntagen“, schmunzelt Scheibe. Jedes Mal habe er zudem positive Rückmeldungen erhalten, so der Trompeter weiter. Oder auch mal Anfragen, wenn es mit dem Hochladen der Stücke ins Internet nicht rechtzeitig klappte.

„Für uns und unsere Hörer wurde das eine lieb gewonnene Routine“, strahlt Heinsen. Sie verweist darauf, dass sie und Scheibe darüber in Kontakt mit ihren Chören und Musikkreisen blieben. Diese Arbeit fand inzwischen ein Jahr lang nicht statt – eine Aufgabe, die beiden fehlt. Ebenso die gemeinsamen Konzerte nach dem Einüben der Stücke und Lieder. „Es ist viel schöner, mit Leuten Musik zu machen und die Zuhörerreaktionen direkt zu erleben. Das fehlt uns richtig“, ziehen sie Bilanz.

Fritz-Wicho Herrmann-Kümper

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