08/08/2024 0 Kommentare
Inklusion und Kinderschutz in der Kita
Inklusion und Kinderschutz in der Kita
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Inklusion und Kinderschutz in der Kita
Veranstaltungen zur Fortbildung der Mitarbeitenden in den Evangelischen Kitas in Bochum
Der Juni stand für die Kindergartengemeinschaft und die Mitarbeiterinnen der Evangelischen Kindertagesstätten in Bochum ganz im Zeichen von Inklusion und Kinderschutz. Zwei Veranstaltungen zur Information und Fortbildung hatten die Fachberaterinnen Dagmar Reuter und Miriam Thiemann organisiert, zu denen Kita-Leitungen, Erzieherinnen, Inklusionsfachkräfte, Sprach- und Kinderschutzbeauftragte in der Christuskirche und im Haus der Kirche am Westring zusammenkamen.
Den Anfang machte eine Ausstellung mit Materialien aus dem Bereich der Unterstützten Kommunikation (UK), die in Kitas eingesetzt werden können und die Inklusion und Sprachbildung fördern. An fünf großen Tischgruppen hatten Dagmar Reuter und Miriam Thiemann eine Vielzahl an Spielen, Büchern, Spielzeug und technische Hilfsmitteln aufgebaut, die beispielsweise bei der Sprachförderung zum Einsatz kommen oder Kindern mit Behinderung Partizipation ermöglichen.
Miriam Thiemann verstärkt seit Januar das Team der Kindergartengemeinschaft als Fachberaterin mit dem Schwerpunkt inklusive Pädagogik. Als Sprachheiltherapeutin arbeitet sie auch in der Integrativen Kita Wasserstraße und kennt daher viele Hilfsmittel nicht nur aus der eigenen Tätigkeit, sondern stellt auch selbst Materialien für spezielle Zwecke her.
„Es ist unglaublich wichtig und auch ein Aspekt des Themas Kinderschutzes, dass Kinder am Alltag und in der Gruppe teilhaben und sich ausdrücken können“, erklärte Dagmar Reuter. Alle 44 evangelischen Kitas in Bochum arbeiten inklusiv, dementsprechend war das Interesse der Mitarbeiterinnen groß. „Ich nehme hier ganz viel Inspiration mit“, oder „das können wir bei uns auf jeden Fall gut gebrauchen“, war von vielen der Besucherinnen zu hören, die allein oder mit Kolleginnen die Ausstellung besuchten.
Fachberaterinnen Miriam Thiemann (links) und Dagmar Reuter stellten Materialien und Hilfsmittel vor, die Sprachbildung fördern und Partizipation ermöglichen.
Die Mitarbeiterinnen, die dem Qualitätszirkel Kinderschutz angehören, und Dagmar Reuter bereiteten das Thema Kinderschutz unter vielen Gesichtspunkten für die Teilnehmerinnen des Fachtags vor.
Kinder haben Rechte
„Kinder haben Rechte – Was ist Kinderschutz in der Kita?“ lautetedie Überschrift für die zweite Veranstaltung, die sich über zwei Tagehinweg vornehmlich an Leitungskräfte und Kinderschutzbeauftragte in denKitas richtete. Bei der Einführung machte Dagmar Reuter deutlich, dassKinderrechte und Kinderschutz den höchsten Stellenwert haben: „Diegesamte pädagogische Arbeit in unseren Einrichtungen sollte ausgerichtetsein an den Kinderrechten. Dann sind der Schutz und das Wohl der Kindergesichert.“ Sie zeigte aber auch auf, dass Kinderrechte erst seitkurzem im Fokus stehen: So trat die UN-Kinderrechtskonvention erst 1992in Deutschland in Kraft, seit 2000 ist das Recht auf gewaltfreieErziehung im Bürgerlichen Gesetzbuch verankert. Und erst vor wenigenWochen ist die Aufnahme von Kinderrechten in das Grundgesetzgescheitert.
Die Teilnehmerinnen beschäftigten sich bei der Veranstaltung inGruppen mit den Aspekten Kinderrechte, dem Verhaltenskodex fürMitarbeitende, Risikoanalyse und Risikofaktoren, Gefühle-Geheimnisse,Nein sagen und Hilfe holen, Werte und Normen, Resilienz und emotionaleStärkung, Sexualpädagogik und Partizipation und Beschwerdeverfahren fürKinder.
Vorbereitet hatte Dagmar Reuter den Tag gemeinsam mit zehnMitarbeiterinnen, die dem Qualitätszirkel Kinderschutz angehören. Siemachten dabei aus der Not eine Tugend: Die Beschäftigung mit dem ThemaKinderschutz ist Pflicht im Rahmen des Qualitätsmanagements. „Darausdann einen Fachtag von solcher Qualität zu machen, ist wirklichgroßartig“, meinte dazu Michael Both, Geschäftsführer derKindergartengemeinschaft. „Ich bin wirklich stolz, wie unsereMitarbeiterinnen das – neben dem Alltagsgeschäft und ihrem Job in denKitas – auf die Beine gestellt haben.“
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