Evangelische Orte (neu) kennenlernen

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Evangelische Orte (neu) kennenlernen

Bochumer Pfarrkonferenz on tour

Vier Mal im Jahr treffen sich im Bochumer Kirchenkreis Pfarrerinnen und Pfarrer und Menschen im pastoralen Dienst in den Gemeinden und Einrichtungen zu einem gemeinsamen Austausch. Für den Termin im September hatte sich Superintendent Gerald Hagmann ein besonderes Programm ausgedacht: Die Pfarrkonferenz begab sich auf Tour an evangelische Orte in der Stadt – manche mehr, andere weniger bekannt oder zum Teil auch noch ganz neu. 

Die Tour begann an der Augusta-Klinik – seit diesem Jahr Teil des Evangelischen Verbands Augusta Ruhr – wo Pfarrerin Martina Haeseler aus ihrer Tätigkeit als Klinikseelsorgerin und von der im Bau befindlichen neuen Geriatrie berichtete. 

Einen längeren Stopp gab es anschließend an der Werkstatt Constantin der Diakonie Ruhr an der Hiltroper Straße. Birgit Westphal und Jens Becker von der Werkstattleitung führten die Gruppe des Kirchenkreises durch verschiedene Arbeitsbereiche der Werkstatt. 470 Menschen mit verschiedenen Behinderungen arbeiten hier z.B. in der Metallverarbeitung, Industriemontage, Floristik oder der Textilverarbeitung. Die Produkte der Werkstatt sind unter anderem in einem Online-Shop erhältlich. „Für viele Menschen ist das hier ein sehr vertrauter Ort, weil sie täglich zur Arbeit hierherkommen“, fasste Gerald Hagmann am Ende des Besuchs zusammen. „Vielen anderen dürfte er aber als evangelischer Ort weniger bekannt sein.“ Schon beim Besuch entstanden Ideen, wie dies geändert werden könnte – ob Besuche mit Konfi- oder Gemeindegruppen oder Auslagen von Produkten in Gemeindehäusern.

Die nächste Station war das Fliednerhaus, Notschlafstelle und städtisches Obdach direkt am Stadion. Lisa Stephanblome, die gemeinsam mit Frank Zittlau die Wohnungslosenhilfe der Inneren Mission leitet, begrüßte die Gruppe und erläuterte die Hintergründe der Einrichtung. Nur wenige Meter weiter ging es für einen Moment in die trockene Lutherkirche am Stadtpark, die seit dieser Saison FanDOMist. Pfarrer Henri Krohn erzählte von den Vorbereitungen, der Zusammenarbeit mit dem VfL, den Gemeinsamkeiten von Religion und Fußball und dem ökumenischen Gottesdienst zur Eröffnung am vorherigen Samstag (siehe auch den entsprechenden Bericht, ebenfalls in dieser UK-Ausgabe). Die angrenzende Kita Tausendfüßler in der Küppersstraße diente als Beispiel für eine evangelische Kita, die im Zuge des Investorenmodells neu gebaut wurde. 

Anschließend wurde die Pfarrkonferenz in der Mediothekder Kirchenkreise Bochum, Gelsenkirchen und Wattenscheid sowie Herne von der Bibliothekarin Christine Gerhardt erwartet. Die Mediothek ist seit 2020 in der Bibliothek der Evangelischen Hochschule untergebracht – eine Kooperation mit vielen Vorzügen. Mit dem kostenlosen Mediotheks- bzw. Bibliotheksausweis können nicht nur vor Ort Medien entliehen werden, sondern auch auf mehrere tausend digitale Medien zugegriffen werden. Neben Büchern und Zeitschriften sind in der Mediothek verschiedenste Materialien für religionspädagogische Arbeit vorhanden. Die Bildkarten für das Erzähltheater lösten eine solche Begeisterung aus, dass einige Teilnehmende vor Ort noch einen Ausweis beantragten, um Materialien direkt mitnehmen zu können.

In der Pauluskirche in der Innenstadt, in der zurzeit eineFoto-Ausstellungder Diakonie Ruhr zum Leben mit Demenz zu sehen ist, und bei einem Mittagessen im angrenzenden Gemeindehaus endete die Tour durch Bochum, die für den einen oder die andere sicherlich neue Erkenntnisse und Einsichten bereitgehalten hat, an welchen Stellen und Orten evangelische Kirche in Bochum wirkt und präsent ist.


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