Evangelische Kirche sieht Kitas in Gefahr

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Evangelische Kirche sieht Kitas in Gefahr

"Kirchenparlament" tagte im Matthäushaus in Weitmar

Die Kreissynode Bochum hat auf ihrer Herbstsynode im Matthäushaus in Weitmar u.a. den Haushalt 2020 beraten. Foto: Rolf Stegemann

 

Die Evangelische Kirche in Bochum sieht durch den Entwurf zu einem neuen Kinderbildungsgesetz (KiBiZ) die evangelischen Kindertagesstätten in Bochum gefährdet. "Würden die Pläne der Landesregierung umgesetzt, könnten die finanziellen Belastungen sogar zu Schließungen führen“, erklärte Superintendent Gerald Hagmann am Mittwochabend (27. November) vor der Kreissynode.


„Wir in Bochum wären besonders stark betroffen, weil auf unsere Kirche als größter Kita-Träger in der Stadt außerordentliche Belastungen zukämen“, sagte Superintendent Hagmann weiter. Trotzdem wolle man im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten an den evangelischen Kindergärten als herausragendes kirchliches Bildungsangebot festhalten.

„Ich werde mich persönlich für den Erhalt jeder einzelnen evangelischen Kita in Bochum stark machen, auch wenn die rückläufigen Kirchenmittel die Finanzierung der Kitas künftig schwermachen werden“, ergänzte Hagmann. Derzeit stellt die Evangelische Kirche in Bochum zehn Prozent ihres Etats und damit rund eine Million Euro für den Betrieb, Erhalt und Ausbau der 43 evangelischen Kindertagesstätten bereit.

Neben der Zukunft der evangelischen Kindergärten standen im Matthäushaus in Weitmar auch die Haushaltsberatungen auf der Tagesordnung des Bochumer „Kirchenparlaments“. Der einstimmig verabschiedete Etat 2020 in Höhe von unverändert zehn Millionen Euro soll trotz schwieriger Rahmenbedingungen die vielseitigen kirchlichen Angebote für die Menschen in Bochum weiterhin sicherstellen.

So will die Evangelische Kirche in Bochum im kommenden Haushaltsjahr auch weiterhin die Arbeit der Diakonie mit 760.000 Euro fördern. Das Geld dient zur Unterstützung Benachteiligter, unter anderem der Arbeit in den verschiedenen Beratungsstellen, der Bahnhofsmission, der Suchtkranken- und Wohnungslosenhilfe.

In den Bochumer Stadtteilen finanzieren zudem die 15 Bochumer Kirchengemeinden zahlreiche kirchliche und soziale Angebote. So investieren die Gemeinden viel in die Arbeit mit Jugendlichen und Familien, Senioren sowie auch mit Flüchtlingen.

Rund 2,5 Millionen Euro des gemeinsamen Haushalts werden für die Arbeit des Kirchenkreises und seiner Dienste aufgewendet. Mit diesen Mitteln werden auch künftig unter anderem die Krankenhaus- und Notfall-Seelsorge, die Bildungsarbeit der Evangelischen Stadtakademie und viele weitere kirchliche Einrichtungen in Bochum unterstützt. Trotz der soliden Haushaltslage zeichnet sich ab, dass die Einnahmen deutlich sinken werden.

Außerdem musste die Synode über die Besetzung zweier Ausschüsse abstimmen. So wurde der künftige Diakonie-Pfarrer Sven Pernak in den Finanzausschuss gewählt. In den Nominierungsausschuss entsendeten die Synodalen die Pfarrerinnen Ursula Borchert (Weitmar) und Diana Klöpper (Hamme-Hordel), die Pfarrer Jörg-Martin Höner (Langendreer) und Jörg Sonneborn (Bochum-Nord) sowie die Presbyterinnen Gertraud Nordhoff (Eppendorf-Goldhamme) und Claudia Sarawara (Querenburg).

Die Kreissynode, das "Kirchenparlament", ist das wichtigste beschlussfassende Gremium der Evangelischen Kirche in Bochum. Die insgesamt 126 Mitglieder sind Delegierte der 15 Bochumer Kirchengemeinden, ehrenamtlich Mitarbeitende, Pfarrerinnen und Pfarrer sowie berufene Mitglieder. 102 Synodale sind stimmberechtigt, 24 sind Delegierte mit beratender Stimme.

Der Evangelische Kirchenkreis Bochum gehört mit rund 85.000 Mitgliedern zu den größeren Kirchenkreisen in der westfälischen Landeskirche.

Rolf Stegemann

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