Diakonie sieht großen Bedarf für Wohnberatung in Bochum

Diakonie sieht großen Bedarf für Wohnberatung in Bochum

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Diakonie sieht großen Bedarf für Wohnberatung in Bochum

Barrierefreie Wohnungen sind Mangelware

Birit Bollert bringt es auf den Punkt: "Es gibt einfach viel zu wenige barrierefreie Wohnungen in Bochum." Deshalb sei ihre Arbeit für die Menschen in der Stadt so wichtig. Die Erziehungswissenschaftlerin und Reha-Beraterin leitet seit rund einem halben Jahr die neu geschaffene Wohnberatung der Diakonie Ruhr. Sie erlebt täglich bei ihrer Arbeit, wie groß der Informations- und Handlungsbedarf ist.


Es sind vor allem ältere Menschen, die auf Bollert zugehen. Sie wollen wissen, was sie tun können und müssen, um die eigenen vier Wände barrierefrei zu bekommen. "Und das ist unser Ziel. Dann können die Menschen so lange wie möglich dort wohnen bleiben", sagt die 32-Jährige.

Üblich ist es, dass sich Birit Bollert ein Bild vor Ort macht. Sie fährt zu den Ratsuchenden, schaut sich die Wohnung an. Knapp 50 Klienten hat sie in den zurückliegenden Monaten betreut. Mal geht es um "den Klassiker", also einen Badumbau. Manchmal gilt es aber auch erfinderisch zu sein. "In einem Fall ist ein Außentreppenlift am Haus montiert worden", berichtet die Leiterin der Wohnberatung. "So haben wir erreicht, dass der Mann wirklich in seinem zuhause bleiben kann."

Viele Anfragen erreichen sie auch rein präventiv. "Die Menschen sind dann noch verhältnismäßig jung und wollen sich schon mal vorab erkundigen, was in ihrer Wohnung oder ihrem Haus verändert werden kann", weiß Bollert. Das habe sie schon gewundert.

In Sachen Prävention sind Bollerts Fachkenntnisse inzwischen auch bei Vorträgen stark gefragt. Bis zu zweimal pro Woche referiert sie beispielsweise über die vielfältigen Möglichkeiten, Stolperfallen in der Wohnung zu entfernen, oder den Unterschied zwischen barrierearm und barrierefrei.

Aber auch Themen wie die diversen Fördermöglichkeiten gehören dazu. "Die meisten Anfragen laufen über die Pflegeversicherung", sagt sie. "Für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen kann es einen Zuschuss von bis zu 4.000 Euro geben."

Ob ein Kredit von der KfW-Bank, Wohnraumförderung durch die Stadt Bochum oder Mittel des Rentenversicherungsträgers - wenn es um Lösungen für ihre Klientinnen und Klienten geht, ist Birit Bollert in ihrem Element. Und die Menschen sind ihr dankbar für ihre Unterstützung.

Das mag auch an ihrer Strategie liegen. "Ich komme bewusst ruhig zu den Menschen, in ihr persönliches Umfeld", sagt sie. "Das Zuhause ist ja ein ganz, ganz persönlicher Bereich." Sich dann gemeinsam mit den Menschen umzuschauen und nach Lösungen zu suchen, individuell auf sie einzugehen, das ist die Arbeit von Birit Bollert.                                                                                                                           KK

Diakonie-Beraterin Birit Bollert schaut sich oft die Wohnungen der Ratsuchenden an. Foto: Diakonie / Nicole Peschke

Kontakt:

Wohnberatungsstelle, Birit Bollert,
Westring 26, 44787Bochum,
Tel. 0234 / 9133-315;
E-Mail: birit.bollert(at)diakonie-ruhr.de

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