Der Spaß steht im Mittelpunkt

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Kindermusical-Projekt vom Jugendpfarramt in den Sommerferien

„Sollen wir das Lied nochmal auf ‚la la la‘ singen? Die Strophen könnt ihr dann später noch lernen.“ Die fünf Jungen und Mädchen nicken auf die Fragen von Jugendreferentin Ruth Ditthardt bestätigend. Sie sitzen in einem Halbkreis in der Lutherkirche am Stadtpark und lernen die Lieder für das Kindermusical „Joseph, ein echt cooler Träumer“.

Es ist der zweite von insgesamt fünf Tagen, in denen 26 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren mit dem Ferienangebot des Evangelischen Jugendpfarramtes Bochum zu Musicaldarstellern werden können. Manche sind vor allem für das Theaterspielen hier, andere mögen das Singen am liebsten. Für alle von ihnen findet sich eine Rolle.

„Ich bin jedes Mal wieder so begeistert davon, welche Begabungen die Kinder mitbringen“, erzählt Ruth Ditthardt. „Und es ist so schön zu sehen, dass sie sich darauf einlassen, in den Ferien etwas zu üben. Viele von ihnen verlassen bei diesem Projekt ihre Komfortzone und trauen sich neue Dinge auszuprobieren.“ Seit mehr als 15 Jahren bietet sie Kindermusical-Projekte in den Schulferien in Bochum an – einige der teilnehmenden Kinder sind schon zum wiederholten Mal dabei und auch unter den jugendlichen ehrenamtlichen Mitarbeitenden finden sich viele, die als Kinder selbst bei den Projekten mitgemacht haben.

In allen Räumen und auf dem Gelände rund um die Lutherkirche haben sich kleine Gruppen zusammengefunden. „Er ist ein crazy boy“, schallt es gesungen aus einem Raum, im Hof wird eine Marktszene geprobt. „Wer spielt eigentlich Ismael?“ – „Das bin ich“, kommt die Antwort. Eine Gruppe malt und bastelt, um die Kulisse für das Stück herzustellen. Alle sind „heiß“ auf mehr: „Bekommen wir heute unsere Kostüme?“ oder „wann proben die Haremsdamen?“, solche und andere Fragen beantworten die Teamer immer wieder.

Den Ablauf der Projektwoche haben Ruth Ditthardt und ihr Team an die Gegebenheiten während der Pandemie angepasst. So viel wie möglich findet draußen statt, es wird in kleinen Gruppen gearbeitet und ein mobiles Test-Team des Arbeiter-Samariter-Bundes kommt am Mittwochmorgen und führt Schnelltests durch. Die wohl größte Änderung im Vergleich zu früheren Projekten: Es kann am Ende keine große Aufführung geben. Stattdessen werden alle Szenen aufgenommen und das gesamte Musical als Film zusammengeschnitten. Alle Kinder erhalten natürlich eine DVD. Ein Vorteil davon: Die Gruppe ist nicht für alle Szenen auf die Bühne in der Lutherkirche angewiesen. Die Karawane – samt Kamelkostüm und kleinen Kamelfiguren aus Sperrholz – soll im angrenzenden Stadtpark gedreht werden.

„Die Kinder wollen alles immer sehr gut machen“, sagt Ruth Ditthardt. Dabei geht es bei dem Projekt gar nicht in erster Linie um Perfektion, sondern vor allem um den Spaß, das gemeinsame Arbeiten und das Kennenlernen der biblischen Geschichte. „Das Schöne an diesen Kindermusicals ist, dass sie so eine enge Verbindung zum Leben der Kinder haben“, erzählt die Jugendreferentin. Die Kinder brächten sehr schnell die Erfahrungen ihrer Rollen mit ihren eigenen Erfahrungen und Erlebnissen zusammen. Am zweiten Tag sind noch viele Zettel mit Liedern und Sprechtexten zu sehen, doch im Laufe der Woche machen sich die Kinder ihre Rollen immer mehr zu eigen und benötigen die Vorlage dann fast gar nicht mehr. Bei so viel Freude und Einsatz bleibt eigentlich nur noch eins: Hals- und Beinbruch!

 

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