08/08/2024 0 Kommentare
Wattenscheider Schüler:innen gestalten Erinnerungsstele
Wattenscheider Schüler:innen gestalten Erinnerungsstele
# Neuigkeiten
Wattenscheider Schüler:innen gestalten Erinnerungsstele
12. Station des Stelenwegs „Jüdisches Leben“ steht jetzt am Alten Markt
Schülerinnen und Schüler der Wattenscheider Maria Sybilla Merian-Gesamtschule haben die 12. Station des Stelenwegs „Jüdisches Leben in Bochum und Wattenscheid“ gestaltet. Anfang Mai wurde die Erinnerungssäule auf dem Alten Markt in der Wattenscheider Innenstadt feierlich eingeweiht.
Die Wattenscheider Schüler hatten sich in ihrem Geschichtsunterricht mit dem jüdischen Leben in der lange selbstständigen „Freiheit Wattenscheid“ beschäftigt. Begleitet von ihren Lehrern Charlotte Lyding und Marius Jakobus sowie dem früheren Stadtarchivar in Wattenscheid, Andreas Halwer, haben sie in Archiven geforscht, Quellen gesichtet, Bildmaterial ausgewertet und Texte verfasst, um die Stele mit Inhalt und Leben zu füllen.
Die erste Seite der Stele erinnert an frühere jüdische Einrichtungen in Wattenscheid: die ehemalige Synagoge, die jüdische Schule und der jüdische Friedhof. Beispielhaft für jüdisches Leben in Wattenscheid vor der NS-Zeit werden auf der anderen Stelen-Seite drei jüdische Kaufmannsfamilien vorgestellt.
Die Auseinandersetzung mit der Geschichte „vor der eigenen Haustür“ hat den Schülerinnen und Schülern bewusstgemacht, dass ein „friedvolles Miteinander einer der wichtigsten Grundpfeiler unserer Gesellschaft ist“ - gerade in Zeiten wie den heutigen, in denen Krieg und Hass zunehmend an Raum gewinnen. Daher soll diese Stele auch ein deutliches Zeichen für die Zukunft und das Engagement junger Menschen in Wattenscheid sein, sind die Gesamtschüler überzeugt.
Zur offiziellen Übergabe der Stele an die Öffentlichkeit begrüßte die Leiterin der Stadtakademie, Dr. Anja Stuckenberger, unter anderem den Bezirksbürgermeister Hans-Peter Herzog, den Bundestagsabgeordneten Axel Schäfer, den Abgeordneten aus dem Europäischen Parlament Dennis Radtke und Staatsminister a.D. Franz-Josef Lersch-Mense, Vorstandsmitglied der NRW-Stiftung, die die Aufstellung der Stele maßgeblich unterstützt hat. Zwei Schüler berichteten stellvertretend für die Kursgruppe über ihre Spurensuche.
Auch Dr. Manfred Keller, Leiter der AG Stelenweg der Evangelischen Stadtakademie Bochum, war natürlich vor Ort. Der „Stelenweg“ ist ein von der Evangelischen Stadtakademie entwickeltes Projekt, das „an die ganze Geschichte des Zusammenlebens von Juden und Nichtjuden in unserer Stadt erinnern soll“, erläuterte der ehemalige Akademie-Leiter und Initiator des Stelenwegs die Idee hinter dem Projekt. Dabei soll nicht nur auf den „barbarischen Teil der Geschichte, sondern auch ganz bewusst auf die bereichernde Seite eines einvernehmlichen Miteinanders geblickt werden.“
Kommentare