08/08/2024 0 Kommentare
Aktiv im Alter mit Lebensfreude
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Aktiv im Alter mit Lebensfreude
Aktionswochen rund ums Älterwerden im Stadtbezirk Bochum-Nord starteten auf Initiative der Evangelischen Kirchengemeinde Harpen
Diakonin Inga Schulze-Steinen eröffnete die Aktionswochen „Einfach! Älterwerden mit Leichtigkeit und Tiefgang“. Im Hintergrund (v.l.): Hermann Päuser (Beirat „Leben im Alter“), Martina Houben (Seniorenbüro Nord) und Ulrike Gerhard (Rosenberg initiativ). Foto: Fritz-Wicho Herrmann-Kümper
Wer im Alter bereit ist, Neues zu wagen und auch auf andere Menschen zuzugehen, hat ganz viel vom Leben. Diese Botschaft hielt der Start der Aktionswochen „Einfach! Älterwerden mit Leichtigkeit und Tiefgang“ vor dem Gemeindehaus der Evangelischen Kirchengemeinde Harpen bereit. Diese boten vom 31. Juli bis 12. August neben der Wanderausstellung „Was heißt schon alt?“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Gemeindehaus zahlreiche Schnupperangebote für Aktivitäten im Alter. Und das quer durch alle Stadtteile im Bochumer Norden und Evangelische Kirchengemeinden.
„Die Evangelische Kirchengemeinde Bochum-Nord wirkt mit mehreren Veranstaltungen in Gerthe und Hiltrop mit“, freute sich deshalb Diakonin Inga Schulze-Steinen (Ev. Gemeinde Harpen), die Anfang 2020 die Idee zu diesem Angebot rund um Aktivitäten im Alter entwickelte. Die Pandemie verhinderte dann dessen Start noch in demselben Jahr.
Das knapp zweiwöchige Aktionsprogramm stemmte die Harpener Gemeinde nicht allein mit der Evangelischen Nachbargemeinde. Begeisterte Unterstützung fand Diakon Schulze-Steinen vielmehr bei „gemeinsam.ruhr“ der Inneren Mission - Diakonisches Werk Bochum e.V., bei der Evangelischen Erwachsenenbildung Bochum sowie im gesamten Stadtbezirk Nord. So schlossen sich „Rosenberg initiativ“ und das Seniorenbüro Nord – Quartierstreff 55+ mit Veranstaltungsangeboten an. Kollektenmittel der Evangelischen Kirche von Westfalen ermöglichten vor allem das Angebot.
Politische Unterstützung gab es zudem vom Beirat „Leben im Alter“ der Stadt Bochum sowie vom Stadtbezirk Bochum-Nord, wie sich beim Auftakt zeigte. Bezirksbürgermeister Henry Donner (SPD) berichtete in seinem Grußwort von einem Stadtbezirk mit hoher Aufenthaltsqualität, aber auch mit etwa einem Drittel der Bevölkerung (31,5 Prozent), die über 60 Jahre alt ist und für solche Angebote ansprechbar sein sollte.
Hermann Päuser (SPD), Vorsitzender des vom Stadtrat eingerichteten Beirates, griff die Frage „Was heißt schon alt?“ der Ausstellung auf. „Ich fühle mich jenseits der 70 jünger als meine Großmutter mit 60“, berichtete er unter anderem dazu und zeigte auf, wie schwer der Begriff „Alter“ zu fassen sei. Die städtische Politik habe deshalb diesen Beirat geschaffen, um Bedürfnisse von Senioren bei Entscheidungen besser zu berücksichtigen, so Päuser weiter. Wann das Alter anfängt, ließ er deshalb offen. Das vielfältige Programm für Senioren, die ihre Lebensfreude genießen wollen, begrüßte er.
„Wir freuen uns auf 13 tolle Tage mit Leichtigkeit und Tiefgang“, betonte anschließend Ulrike Gerhard von „Rosenberg initiativ“, als sie das Programm mit 28 Angeboten vorstellte. Das hieß bei ihr, Lust machen auf Neues wie etwa „QiGong“ oder musikalisch zu reisen wie mit „Ab nach Rio“. Und vor allem auch neugierig machen auf andere Menschen, mit denen ein Erzählspaziergang, ein Boccia-Spiel oder ein Erzählcaf“ erst zum Erlebnis wird.
Inhaltlichen Tiefgang gab es beim Veranstaltungsangebot ebenfalls. „Was braucht es im Stadtbezirk, um gut alt zu werden?“, fasste das Martina Houben vom Seniorenbüro Nord zusammen. Sich zu beschäftigen mit dem Älterwerden, gehörte deshalb für sie ebenso dazu, um passende Angebote dafür zu ermöglichen. Ihr Fazit: „Wir haben Interesses daran zu wissen, was verbesserungswürdig ist.“
„Jung und Alt sind hier eingeladen, über ihre Vorstellungen vom Alter nachzudenken und miteinander ins Gespräch zu kommen“, fasste Dominik Rojano Marin von gemeinsam.ruhr (Innere Mission) das Anliegen zusammen, als er die Ausstellung eröffnete.
Fritz-Wicho Herrmann-Kümper
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